Von
meiner künstlerischen Arbeit - Fortsetzung |
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Erinnerungen dieser Art sind Schätze im Unbewussten, die mein Schaffen
anregen. Die Farbe - und damit die Form als nicht davon zu Trennendes -
steht für mich im Mittelpunkt meiner Malerei. Manchmal werde ich direkt
von einem bestimmten Material inspiriert, Fundstücke aus der Natur
oder Abfälle. Dies ist allerdings nur der Anfang. Im Malprozess lasse
ich mich von dem leiten, was da ist und von einer im Unbewussten existierenden
"dunklen Totalidee des Ganzen". Ich trete in Zwiesprache mit dem
Bild, mit dem was ich bereits geschaffen habe: Klingt es? Wie ist das Licht?
Die Wärme? Was ist der nächste Schritt? Freiheit (nicht blindes
drauflos Arbeiten oder Willkür) und Unvorhersehbarkeit sind die Begleiter.
Nicht selten gehen meine Bilder durch den Tod; die Farbe ist verschüttet
und müde geworden und es bedarf der liebevollen Zuwendung, damit Neues
erwachen kann. Das sind die mühsamsten Phasen, die auch das Scheitern,
Aufgeben beinhalten. Doch wenn es gelingt, das Bild durch den Nullpunkt
zu begleiten, aufersteht es mit vertieftem Ausdruck, mit Schönheit
seiner Eigenart, nie dagewesen (auch nicht in der Vorstellung) und nie zu
wiederholen. Das sind die glücklichen Momente. Noch eine Anmerkung zum verwendeten Material: Seit vielen Jahren stelle ich immer wieder auch meine Farben selbst her, sammle farbige Erden, Rinden oder andere Pflanzenteile und experimentiere damit. Ebenso wichtig sind mir Untergründe, die nicht "von der Stange" kommen; krumme Bretter aus Abfallkisten oder Bettlaken und Tischdecken meiner Oma. Diese schaffen mir tragfähige Ausgangspunkte bzw. -flächen. In
meinen Malwerkstätten für Kinder ist es schon Tradition, dass
auch Farben selbst zubereitet werden. Damit wächst ein Verständnis
für den Ursprung der Dinge und eine Rückbindung an Wesentliches. |
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